Pastell – Der ClochardHermann Wahl wurde 1932 am 19. September in Homberg geboren, einem heutigen Stadtteil von Duisburg. Homberg gehörte als linksrheinische Stadt zum Niederrhein. Insofern waren die Stadt und ihre Menschen einerseits landwirtschaftlich, aber auch von der Schifffahrt auf dem Rhein und dem Steinkohlebergbau geprägt.
Sein Beruf als Konstrukteur und Ingenieur brachte das technische Zeichnen mit sich. So war er mit dem Bleistift, der Tusche und der Feder vertraut. Er entwickelte ein Talent, die konstruierten Maschinen nicht nur technisch zu zeichnen, sondern auch perspektivische Ansichten zu erstellen. Ein 1965 von der Schwester geschenkter Kasten mit Ölfarben stieß das Hobby der Malerei endgültig an. Die erste öffentliche Ausstellung wagte er 1972.
Öl auf FaserplatteSeine Landschaftsmalerei zeugt von der Verbundenheit mit dem Niederrhein: die Weite der Landschaft, Dunst und Nebel, das Land im Wechsel der Jahreszeiten, die Weiher und der Fluss, gestutzte Weidenbäume und Pappeln, Felder und Weiden mit Vieh und Zäunen – immer wieder diese Motive, in denen er die stille Atmosphäre des Niederrheins einfing. Und mit den Materialien des Öls, der Pastellkreiden und der Aquarellfarben hatte er die Werkzeuge, die immer wieder anderen Nuancen der Landschaft zu betonen.
Öl-1999 – Auf dem Weg zum FriedenSeine abstrakten Gemälde – ebenfalls überwiegend in den drei Techniken des Öls, des Pastells und des Aquarells – sprechen dagegen von den Nöten, den Sorgen und Zweifeln, die Hermann Wahl in den knapp vierzig Jahren seines künstlerischen Schaffens bezüglich der Industrialisierung, der Rolle des Menschen in diesen Prozessen und dem Verbleib der Natur empfand.